Wie vermeiden Sie Kondenswasser im Zelt?

Erkennen Sie das: Sie haben eine Nacht im Zelt verbracht, es hat ein wenig geregnet und am Morgen entdecken Sie kleine Wasserpfützen in Ihrem Zelt. 'Mein Zelt ist undicht!', denken Sie erschrocken. Das ist theoretisch zwar möglich, aber nur äußerst selten die Ursache von Wasser im Zelt. In nahezu allen Fällen handelt es sich dabei um Kondenswasser. Sie werden es vielleicht kaum glauben, Kondensation kann unter Umständen aus mehreren Litern Wasser bestehen. Wir erklären Ihnen, wie Kondenswasser entsteht und was Sie dagegen tun können.

Undicht oder Kondenswasser

Bei Zelten aus Polyester kann es vorkommen, dass an bestimmten Stellen an den Nähten einige Tropfen Wasser durchsickern. Die Nähte sind zwar versiegelt, aber an schwer erreichbaren Stellen, beispielsweise dort wo extra Laschen angenäht worden sind (Schlafkabinen), kann doch eine undichte Stelle entstehen. Darum empfehlen wir Ihnen, die Nähte Ihres Zeltes mit einem Nahtabdichter (von innen) zu behandeln. Undichte Stellen in der Mitte des Zelttuches sind so gut wie unmöglich, es sei denn, das Zelt hat sichtbare Löcher oder die Beschichtung ist stark beschädigt. Es kann allerdings sein, dass aus einer undichten Naht Tropfen in die Mitte des Zeltes gelangen und dort fallen.

Nahtabdichter

Polyester atmet nicht

Zelttuch aus Polyester hat den Nachteil, nicht atmungsaktiv zu sein. Dadurch kann Kondenswasser, das sich an der Innenseite gebildet hat, nur in eine Richtung bewegen und zwar vom Dach nach unten. Es sieht dann so aus, als wäre das Zelttuch undicht, aber in Wirklichkeit ist es Kondenswasser das hinuntertropft. Oftmals wird die mögliche Menge von Kondenswasser unterschätzt. Es kann sich wirklich um literweise Wasser handeln.

Wie entsteht Kondenswasser?

Kondensation kann fünf verschiedene Ursachen haben:

1. Temperaturdifferenz

Bei großem Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen. Also gegen Abend oder nach einem Regenschauer, wenn die Außentemperatur rasch abkühlt, während es im Zeltinneren warm ist.

2. Ausatmung/Körperwärme

Durch die Feuchtigkeit des Atmens und die Wärme, die vom Körper abgegeben wird. In der Nacht verliert eine Person durchschnittlich 0,5 Liter Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit kondensiert dann an der Innenseite des Zeltes.

3. Warme und feuchte Luft

Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie wir sie im Sommer häufig haben, die von draußen ins Innere des Zeltes dringt.

4. Nasse oder feuchte Kleidung

Wenn Sie nasse oder feuchte Kleidung oder Handtücher im Zelt aufbewahren, dann können Sie mit erheblicher Kondensation rechnen.

5. Gras

Auch Gras atmet. Wenn Sie Ihr Zelt auf einem Rasen aufstellen, dann gibt dieser Feuchtigkeit/Dampf ab. Je höher das Gras, desto mehr Kondenswasser Sie in Ihrem Zelt haben werden. Das gilt für Zelte mit einer losen Bodenplane.

Kondensatbildung reduzieren

Die Ursachen von Kondensation sind jetzt bekannt. Kondenswasser komplett vermeiden ist leider nicht möglich, denn Sie haben zum Beispiel keinen Einfluss auf die Wetterverhältnisse. Es gibt aber einige Möglichkeiten, Kondensation auf ein Minimum zu reduzieren.

1. Für gute Belüftung sorgen

Wenn Sie ein Zelt kaufen, nehmen Sie ein Zelt mit guten Belüftungsmöglichkeiten. Kondenswasser können Sie reduzieren, durch das Öffnen von Belüftungsfenstern oder Türen. Halten Sie wenn möglich immer mehrere Belüftungsmöglichkeiten geöffnet, eine ist nicht genug. Außerdem kann ein Luftentfeuchter helfen. Das ist ein Behälter mit speziellen Körnchen, welche Feuchtigkeit, Kondenswasser und muffige Gerüche aus der Luft absorbieren.

2. Warmes Klima? Halte Sie das Zelt tagsüber geschlossen

Zelten Sie in einem Land mit einem warmen Klima? Sorgen Sie dann dafür, dass Sie das Zelt tagsüber so gut wie möglich geschlossen halten und erst abends, wenn es abgekühlt ist, lüften. Die Abendluft enthält nämlich viel weniger Feuchtigkeit. Bei einem Zelt ohne feste Bodenwanne kann es allerdings schwierig sein, alles geschlossen zu halten.

3. Keine nassen Sachen im Zelt

Nasse Kleidung oder andere nasse Sachen wenn möglich draußen aufhängen. Haben Sie diese Möglichkeit nicht, packen Sie die Sachen dann gut in eine Plastiktüte ein, damit keine Feuchtigkeit ins Zelt gelangt.

4. Nicht im Zelt kochen

Wenn Sie zu Hause kochen, dann schalten Sie normalerweise die Dunstabzugshaube ein. Diese nimmt die warme Luft auf. Im Zelt haben Sie diesen Luxus natürlich nicht, also ist es besser, draußen zu kochen.

5. Vermeiden Sie Gas- und Ölheizung

Wie beim Kochen kommt auch bei einem Gasheizofen warme Luft frei, was die Chance auf Kondensation erhöht. Vermeiden Sie daher die Verwendung einer Heizung in Ihrem Zelt.

Wenn Sie sich an die fünf obenstehenden Punkte halten, dann tun Sie alles, um Kondensation auf ein Minimum zu beschränken.


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