TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Kai und Sandra.
Eigentümer des Wohnwagens | Kai (35), Sandra (35) und Lias (5) |
Camper seit | Juli 2020 |
Wohnwagentyp | Dethleffs Camper 560SK |
Baujahr | 1995 |
Erzählen Sie uns etwas über sich selbst.
"Wir sind Sandra und Kai. Gemeinsam mit unserem Sohn Lias wohnen wir in Schüttorf in der schönen Grafschaft Bentheim. Wir sind eine ganz normale, kleine Familie. Kai ist selbstständiger Fotograf, Sandra ist Erzieherin und Lias geht noch in den Kindergarten. In unserer Freizeit arbeiten wir gerne an unserem Einfamilienhaus, machen Ausflüge und sind gerne kreativ - in jeder Art und Weise. Kais größtes Hobby ist gleichzeitig sein Beruf: die Fotografie."
"Bis letztes Jahr hatten noch wir keinerlei Erfahrung mit Campingurlaub. Das änderte sich aber durch Corona. Denn bei unserem ersten Trip in einem gemieteten Wohnmobil nach Frankreich in die Lavendelfelder kamen wir auf den Geschmack, und nach einem zweiten Campingurlaub in Dänemark am Strand von Rømø waren wir dann endgültig Feuer und Flamme."
Erzählen Sie uns etwas über Ihren Wohnwagen. Wann haben Sie ihn gekauft und wie sah er da aus?
"Schon auf der Rückfahrt aus Dänemark gab’s kein anderes Thema mehr als einen eigenen Wohnwagen. Die Entscheidung fiel schnell auf einen Wohnwagen (Anhänger) anstelle eines Wohnmobils, da wir gerne die Freiheit haben wollten, mit dem eigenen PKW Tagesausflüge machen zu können, ohne jedes Mal das ganze Camp abbauen zu müssen. Also machten wir uns auf die Suche. Uns war von Anfang an klar, dass es ein älterer, gebrauchter Wohnwagen wird, denn für einen neuen hatten wir nicht das entsprechende Budget."
"Wir hatten auch recht schnell konkrete Vorstellungen von der Raumaufteilung, z. B. dass wir eine U-Sitzgruppe und ein Etagenbett wollten. Also hielten wir Ausschau. Wir haben uns vor allem auf eBay Kleinanzeigen umgesehen, aber auch einigen Wohnwagenhändlern einen Besuch abgestattet."
"Schon bald fanden wir ein sehr gutes Angebot aus Dortmund. Wir haben auch gar nicht mehr lang gezögert und direkt zugeschlagen. Der Wagen entsprach genau unseren Vorstellungen, der Zustand war trotz des Alters sehr gepflegt und vor allem die technischen Anforderungen (Fahrwerk, Dichtigkeit usw.) stimmten. Innen würde sich ja sowieso vieles verändern…"
Wie kamen Sie auf die Idee, den Wohnwagen aufzupimpen?
"Uns war von Anfang an klar, dass wir den Wohnwagen entsprechend unserer Vorstellungen verändern wollten. Das klassische Wohnwagen-Design - vor allem aus den 90ern - war nicht das, war wir uns vorgestellt haben. Aber da wir sowieso gerne kreativ sind, hatten wir große Lust auf so ein Projekt. Kai hätte den Wohnwagen sogar gerne komplett ausgeschlachtet und ganz neu aufgebaut, aber Sandra konnte ihn von einem „Umbau“ überzeugen. Wir haben uns auf verschiedenen Plattformen wie Pinterest und Instagram schon viele Ideen herausgesucht, die wir umsetzen wollten."
Wie ist der Umbau abgelaufen?
"Alles in allem verlief der Umbau recht reibungslos. Obwohl wir beide nicht die geborenen Handwerker sind, haben wir Baustelle für Baustelle sehr gut gemeistert. Eine kleine böse Überraschung gab es nur ganz am Anfang. Wir mussten eine neue TÜV-Prüfung machen (was noch der Verkäufer übernommen hat.) und zusammenhängend damit einen neuen Auflaufdämpfer und neue Reifen einbauen und die Bremsen neu einstellen lassen. Zudem war vorne rechts eine kleine Stelle des Unterbodens beschädigt. Auch das hat aber der Verkäufer noch erneuern lassen. Insgesamt haben wir knapp vier Monate für den Umbau gebraucht. Mal haben wir nach Feierabend ein paar Stunden, mal aber auch ganze Tage damit verbracht. Die Zeit verging einfach wie im Flug."
Was haben Sie alles verändert?
"Angefangen haben wir mit dem Etagenbett. Da der obere Lattenrost fehlte, hat uns der Verkäufer sogar noch einen neuen anfertigen lassen. Eine der besten Veränderungen war dann das untere Bett. Hier haben wir die vorhandene Konstruktion komplett ausgebaut und eine ganz neue Variante selbst gebaut und installiert. Das untere Bett kann jetzt hochgeklappt werden, sodass eine besondere Spielecke mit Pinnwand etc. entsteht. Hier hat Lias auch bei schlechtem Wetter einen guten Platz zum Spielen."
"Gleichzeitig haben wir das Innere des Wohnwagens komplett abgeschliffen und mit weißer Farbe neu gestreichen. Das war auch mit Abstand die aufwendigste Arbeit. Wir haben alle Schranktüren und Schubladen ausgebaut, alle Oberflächen geschliffen und zweimal neu lackiert."
"Ebenso haben wir das Ehebett komplett neu konstruiert, das gesamte Bad ausgebaut (bis auf WC und Dusche) und wieder aufgebaut, und den Esstisch und die Küchenarbeitsplatte mit neuem Kochfeld und Waschbecken ausgestattet. An das Gas-System heranzugehen hat uns am meisten Überwindung gekostet, aber es war am Ende gar nicht so schwierig. Vor der Gasprüfung haben wir etwas gezittert, aber auch die haben wir problemlos bestanden."
"Hinzu kamen noch viele Kleinigkeiten wie neue Lampen und natürlich ganz viel Deko."
Hat Ihr Wohnwagen einen Spitznamen?
"Wir haben unseren Wohnwagen „Detlef“ getauft - der Markenname war dabei die Inspiration. Als Maskottchen haben wir eine kleine Kuscheltier-Schildkröte. Schildkröten gehen langsam und gemütlich, und können sich jederzeit in ihr kleines Häuschen zurückziehen ;-)"
Worauf sind Sie besonders stolz?
"Besonders stolz sind wir darauf, dass wir das Projekt trotz unserer geringen handwerklichen Erfahrung aus eigener Kraft gemeistert haben, und darauf, was für ein schönes Gesamtergebnis dabei entstanden ist!"
Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind?
"Leider waren wir bislang noch auf keiner größeren Tour mit Detlef. Aber das wollen bald ändern!"
"Vor allem in den sozialen Netzwerken haben wir teils überwältigendes Feedback erhalten. Als Erstes haben wir in einer Facebook Gruppe für Wohnwagen-Pimper ein paar Bilder gezeigt, und die Resonanz war großartig. So kamen wir dann auch auf die Idee mit unserer Instagram-Seite. Im Nachhinein bereuen wir es etwas, dass wir die erst gestartet haben, als das Projekt bereits abgeschlossen war. Die häufigsten Reaktionen bewundern, wie „schön hell”, „geräumig” und „gemütlich” der Wohnwagen jetzt ist."
Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Wohnwagen für die nahe Zukunft?
"Aktuell haben wir noch kein konkretes Reiseziel in naher Zukunft festgelegt. Wir wollen aber auf jeden Fall noch einmal damit nach Rømø und in die Schweiz. Aber wir haben uns auch bereits ein paar Campingplätze in Deutschland und den Niederlanden vorgemerkt."
Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.