Ein Blick in den Wohnwagen von Melanie und Holger

TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, boomen im deutschen Fernsehen. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung ohne Geld schöner zu wohnen oder um Super-Heimwerker die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gern in anderer Leute Wohnung. Aber wie steht es mit Wohnwagen? Fragen Sie sich manchmal auch, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen.

Wer sind sie und wie lange erfreuen Sie sich bereits am Campingurlaub?

"Wir sind die Familie Ostermeier aus Osterode im niedersächsischen Harz in Deutschland. Ich bin Holger Ostermeier, 46 Jahre alt, seit 20 Jahren als Leitwärter/Chemikant tätig bei der Firma Kodak, gelernter Koch, Maler & Lackierer. Meine Frau Melanie, 47 Jahre alt, ist Rechtsanwalts- und Notargehilfin. Unsere achtzehnjährige Tochter Lea hat gerade das Abitur absolviert. Unser neunjähriger Sohn geht noch zur Schule. Wir alle sind begeisterte Fahrradfahrer. Wir alle verbringen sehr gerne Zeit miteinander und campen seit 7 Jahren, davon die letzten 2 Jahre mit einem Wohnwagen. Vorher waren wir mit einem 6 x 4 m Tunnelzelt und einem Küchenzelt von Obelink unterwegs."

Wann und wo haben Sie Ihren Wohnwagen gekauft, und in welchem Zustand?

"Über eBayKleinanzeigen, für das Alter in gutem, gepflegtem und sauberem Originalzustand. Nach vier Jahren Zelturlaub mit viel Packerei, Auf- und Abbauzeit und heftigen Gewittern in Kroatien wollten wir einfach mal einen Wohnwagen testen. Dieser war für sein Alter sehr gepflegt und sauber."

Wie ist die Idee, den Wohnwagen zu pimpen entstanden?

"Nach dem Kauf des Wohnwagens im Oktober 2017 wollten wir sofort unsere Herbstferien in Kroatien verbringen. Leider war unser Neustart mit dem Wohnwagen nach 15 km vorbei, da wir eine Autopanne hatten. Kopf nicht hängen lassen, es regnete sowieso, und Zeit hatten wir jetzt ja auch im Überfluss: am 01.10.2017 haben wir das Projekt 'Ostermeiers Wohnwagen' angegriffen!"

Lief der Umbau nach Plan oder gab es böse Überraschungen, wie lange und wann haben Sie daran gearbeitet?

"Wir haben eigentlich alles rausgerissen, Fußboden, Gardinen, Zwischentüren. Holz abgeschliffen, neu lackiert. Als der Staub entfernt war, haben wir alles neu in unseren Wunschfarben lackiert und farblich abgesetzt. Auch die Türen und der absenkbare Tisch wurden in unserer Werkstatt im Keller abgeschliffen, lackiert und mit farblosem Bootslack vor Abnutzung geschützt. Sämtliche Schranktüren haben wir liebevoll mit unserem Geschmack entsprechenden Türknäufen versehen, alles wieder eingebaut, neuen Bodenbelag verlegt und eine neue Küchenblockabdeckung aus besonders leichtem Akazienholz montiert. Von außen haben wir den Wohnwagen ebenfalls komplett gereinigt und von den alten Schildern und Aufklebern der Vorbesitzer befreit, Satellitenmast und Abgasrohr der Heizung mit einer neuen Dichtmanschette versehen sowie Leisten an der Außenhaut mit Karosseriedichtmasse abgedichtet. Sonnenschutz, neue Gardinen und Fliegengitter an den Fenstern durften nicht fehlen, und der Unterboden einschließlich Gestell wurde neu beschichtet. Eine defekte Manschette der Auflaufbremse haben wir ebenfalls erneuert."

"Technik und Komfort kamen auch nicht zu kurz: zusätzliche Steckdosen mit USB-Ladestellen, Eckschutzleisten aus Messing und neue Lampen."

"Insgesamt haben wir sicherlich 150 Arbeitsstunden mit viel Freude in unseren neuen Freizeittraum gesteckt. In der ersten Woche haben wir wirklich jeden Tag 12 Stunden gearbeitet."

Wovon haben Sie sich inspirieren lassen?

"Unser Zuhause war das Vorbild für unseren Wohnwagen. Wir wollten unseren Wohnwagen als Ebenbild unseres Hauses gestalten, um zu zeigen, wie wir leben. Ich nenne ihn gerne 'Bratwurstbude', was meine Familie nicht so witzig findet, ansonsten nennen wir ihn 'Wohni'."

Worauf sind Sie besonders stolz?

"Wir sind stolz darauf, aus einem mittlerweile 41 Jahre altem Wohnwagen, den wir für 1350 € erworben haben, mit unsern eigenen Händen so ein Schätzchen gemacht zu haben."

Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind?

"Wir erregen schon Aufmerksamkeit, wenn wir mit unserem Wohnwagen auf den Platz fahren. Wenn die Leute dann hören, was wir alles daraus gemacht haben, sind die meisten sehr begeistert."

Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft mit diesem Fahrzeug?

"Wir werden in naher Zukunft wieder zwei wunderbare Urlaube (3 Wochen in den Sommerferien und 12 Tage in den Herbstferien) in Kroatien auf der Insel Cres im Camp Kovacine mit ihm verbringen."

Übrige Besonderheiten, die es zu erwähnen gibt

"Der Wohnwagen hat kein Bad mehr, da wir dieses zum Schrank umfunktioniert haben. Allerdings haben wir das Bad als Raum im Originalzustand (70er Jahre- Blümchentapete) gelassen, um etwas vom Ursprung zu erhalten."

Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder haben Sie eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Wohnmobil oder Ihr Zelt? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt Ihre Geschichte dann auf unsere Webseite.


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